Die Kindertagesstätte der Franziskanerinnen in Cochabamba

2017 besuchte Bruder Cornelius Bohl, Provinzial der Deutschen Franziskanerprovinz die Kindertagesstätte in Cochabamba, um sich über die Arbeit der Franziskanerinnen zu informieren, deren Einrichtung mit Hilfe der Spendengelder aus der Franziskaner Mission München finanziert wird. Bild von Cochabamba, Bolivien

Die Kinder der Tagesstätte wohnen im Stadtteil „Neue Hoffnung“, doch der Schein trügt. Durch die extreme Landflucht kommt die Stadt mit der Basisversorgung der Menschen nicht nach. Die Behausungen sind ärmlich und es gibt teilweise keinen Wasseranschluss und auch keine Müllabfuhr.

Die Analphabetenrate ist sehr hoch, obwohl die Migranten sehr darauf achten, dass die Kinder zur Schule gehen. Das zeigt, so die Leiterin der Einrichtung, dass der Grund für die Migration vor allem in dem Wunsch nach einer besseren Bildung für die Kinder liegt. Das Einkommen der Eltern, die meist als Bauarbeiter oder auf dem Markt arbeiten, liegt mit etwa 120 Euro pro Monat bei der Hälfte des offiziellen bolivianischen Mindestlohnes. So haben sie weder Zeit, sich selber um Essen und Schulaufgaben der Kinder zu kümmern, noch das Geld für eine Betreuung. Diese Lücke schließt der franziskanische Kinderhort, der den Namen „Träume hegen“ trägt – denn alle träumen von einer besseren Zukunft.

Kostenbeispiele

  • Strom und Wasserkosten pro Monat: 40.- Euro
  • Verpflegung pro Kind und Monat: 50.- Euro
  • Didaktisches Material pro Monat 50.- Euro
  • Medikamente oder Arztbesuch im Jahr: 300.- Euro
Während der ganztägigen Betreuung erhalten die Kinder der Migranten schulischen Unterricht und nehmen an einem ausgewogenen Freizeitprogramm teil. Bild von Cochabamba, Bolivien

Stimmen aus dem Kinderhort Hilando Sueños

Señora Teresa und Señora Hilaria im Kinderhort Hilando Sueños in Cochabamba

Señora Teresa (Köchin): „Für mich ist der Hort Hilando Sueños eine große Hilfe! Dank der Unterstützung konnte meine Tochter Deysi ohne Probleme dem Stoff in der Schule folgen und ich musste nicht daran verzweifeln. Ich habe die Schule nur bis zur 2. Klasse besucht und kann ihr wirklich nicht helfen.“

Señora Hilaria (Mutter): „Ich war lange arbeitslos und habe alles gearbeitet was es gab. Meine Töchter haben darunter sehr gelitten und das tat mir weh. Seitdem ich sie in den Hort der Franziskanerinnen schicke, hat unser Leben sehr verbessert. Hier essen meine Mädchen, das ist eine große Hilfe. Aber das Team hört auch mir zu und die Einrichtung unterstützt die Familien mit den Mitteln die sie hat. Für mich sind sie mein Schutzengel.“

Yoselin Calani, 7 Jahre alt, auf die Frage ihr an deinem Kinderhort Hilando Sueños gefällt:
„Hier sind meine Freunde und wir können viel spielen. Auch das Essen schmeckt sehr lecker. Ich mache hier meine Hausaufgaben, unsere Erzieherin hilft mir und redet viel mit mir. Daheim ist niemand der sich um mich kümmert, da bin ich den ganzen Tag alleine. Hier ist es einfach schön. Es ist mein Zuhause!“

Das Leitungsteam des Kinderhortes Hilando Sueños in Cochabamba

Eduardo (Erzieher für Jugendliche):
„Hier haben die Kinder eine Chance, sich weiterzuentwickeln und so die Zukunft ein Stück weit zu formen. Auch mich hat die Arbeit mit den Jugendlichen sehr viel gelehrt und ich liebe es mit ihnen zu interagieren.“

Delina (Leiterin und Erzieherin für Kinder, Psychologin): „Für mich ist der Hort vieles auf einmal. Es ist einfach Teil meines Lebens, weil ich wirklich davon überzeugt bin, dass die Kinder die Zukunft unserer Gesellschaft sind. Wenn wir Kindern den Weg zu einem verantwortungsvollen, solidarischen und gerechten Bewusstsein leiten, leisten wir unseren Beitrag, um unsere Gesellschaft zum Guten zu verändern. Ich liebe meine Arbeit und bin stolz, was wir als Team erreicht haben. Ich bin gespannt wie unsere Entwicklung weiter geht und sehr dankbar für die franziskanische Unterstützung und den franziskanischen Geist, die unsere Arbeit in dem Rahmen erst möglich machen!“

Delina: „Der Hort „Hilando Sueños“ bedeutet auch eine große Verantwortung. Wir alle möchten gute Arbeit leisten, denn viele Familien verlassen sich auf uns. Auch die psychosoziale Stabilität der Kinder ist von uns abhängig und unsere Aufgabe ist es jedem Kind eine Stütze zu geben, um Chancengleichheit zu schaffen. Und wie unser Name es sagt, der Hort ist ein Ort, an den wir Träume spinnen und dies immer weiter ausbauen.“

Carolina Graef Alarcón und Annika Schlüter im Kinderhort Hilando Sueños in Cochabamba

Carolina Graef Alarcón 20 Jahre alt, ehemalige Freiwillige und Mitgründerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Träume Spinnen: „Mit dem Hort verbinde ich ein Gefühl von Zuhause, sowohl für die Kinder als auch für alle Mitwirkende. Kinder können hier Kind sein und niemals wird ein Kind aufgeben. Die Einrichtung Hilando Sueños bedeutet Familie. Für viele der Kinder hier ist es der einzige Ort, wo sie Geborgenheit und auch Regeln erfahren. Die Tätigkeit ist mehr als nur Arbeit. Alle, die hier mitarbeiten tun dies mit Leidenschaft und viel Ausdauer. Sie haben das gemeinsame Ziel vor Augen, den Kindern eine gute Grundlage zu geben, für eine bessere Zukunft und sie zu gewissenhaften Erwachsenen heranzuziehen. Ein Satz den ich stark mit der Einrichtung verbinde ist „kleine Menschen, an kleinen Orten, die kleine Dinge tun….können die Welt verändern.“

Annika Schlüter, MaZler aus Deutschland: „Die Zeit, die ich im Hort verbringe, würde ich niemals als Arbeit beschreiben. Die Gemeinschaft von Kindern und Erziehern ist nicht nur eine normale Hausaufgabenbetreuung, es fühlt sich an wie eine Familie. Jedes einzelne Kind hat einen besonderen Platz in meinem Herzen.“

Spendenkonto

Liga Bank

IBAN DE48 7509 0300 0002 2122 18
BIC GENODEF1M05

Direktlink zur Onlinespende der Franziskaner Mission

Eine Antwort auf „Die Kindertagesstätte der Franziskanerinnen in Cochabamba“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert