Die deutschen Franziskaner haben eine jahrhundertealte Missionstradition. Unzählige Missionare haben sich auf den Weg zu anderen Kontinenten gemacht, um Gottes Menschenfreundlichkeit zu verkünden und in Notsituationen den Betroffenen konkret beizustehen. Diese Hilfe war ihnen aber nur möglich durch die solidarische Unterstützung von treuen Spendern (Einzelpersonen und Gruppen) in Deutschland. Regelmäßig haben unsere Brüder während ihres Heimaturlaubs über die erhaltene Hilfe persönlich Rechenschaft abgegeben. Daraus erwuchsen solide Partnerschaften.
Die Pflege dieser segensreichen Missionsgeschichte und der daraus erwachsenen Solidaritätsbrücken zwischen Menschen, Ortskirchen und Kulturen hat unsere deutsche Ordensprovinz der Franziskaner Mission (FM), mit ihren zwei Geschäftsstellen, übertragen. FM-München steht vor allem im regelmäßigen Kontakt mit Bolivien (Hauptpartnerland), Kolumbien und Indien. FM-Dortmund pflegt die geschichtlich gewachsenen Verbindungen nach Brasilien (Hauptpartnerland), Ostund Westafrika, Demokratische Republik Kongo sowie Vietnam. Unsere Ansprechpartner sind die über 20 Missionare, Ordensschwestern und für bestimmte Projekte verantwortliche Laien.
Hilfe ermöglichen
Wir möchten Ihnen einmal ausführlicher aufzeigen, welchen Weg die uns anvertrauten Spenden bis zur Schlussabrechnung eines Projektes nehmen:
- Der größere Teil unseres Spendenaufkommens sind zweckgebundene Hilfen, entweder für die Arbeit eines bestimmten Missionars oder für ein konkretes Projekt. Bei freien Spenden gibt uns der Spender die Möglichkeit, das Geld da einzusetzen, „wo der Schuh gerade besonders drückt“. Alle Spenden werden in unserer Verwaltung genau zugeordnet.
- Die Spenderin erhält eine Spendenquittung beziehungsweise einen Dankbrief.
- Normalerweise reicht ein Missionar oder eine andere verantwortliche Person ein Projekt zunächst beim zuständigen Franziskaneroberen ein. Dieser prüft, ob der Antrag sinnvoll ist und von der lokalen Brüdergemeinschaft mitgetragen wird. Dann wird das Projekt mit einer ausdrücklichen Befürwortung des Ordensoberen nach Deutschland weitergeleitet.
- Unsere entsprechende FM-Geschäftsstelle prüft den Antrag nach folgenden Kriterien:
- Gehört der oder einer der Antragsteller zu einem franziskanischen Orden?
- Sind Franziskaner im Projektort präsent oder welcher Kontakt besteht dorthin?
- Ausführliche Schilderung der Gegebenheiten vor Ort.
- Ausführliche Beschreibung und Begründung des Projekts selbst.
- Angaben über Personen, die davon profitieren. Angaben zur Projektdauer.
- Genauer Kostenvoranschlag mit Eigenanteil.
- Das Projekt muss sozialen oder pastoralen Zwecken dienen.
- Die Nachhaltigkeit muss durch eine Befürwortung seitens des zuständigen Ordensoberen gesichert sein.
- Co-Finanzierungen mit anderen Hilfsorganisationen sind bei größeren Projekten möglich und üblich.
- Der so geprüfte Projektantrag kann dann den verantwortlichen Brüdern der Deutschen Franziskanerprovinz zur Prüfung und Bewilligung vorgelegt werden.
- Hat der Antrag auch diese Instanz passiert, werden das Projektbüro oder die Partner in Übersee von uns informiert. Die finanziellen Mittel können dann auf ein Gemeinschaftskonto der Franziskaner in dem entsprechenden Land überwiesen werden.
- Sofort nach Eingang des Geldes muss der Erhalt auf einem dafür vorgesehenen Formular quittiert und an die entsprechende FM-Geschäftsstelle geschickt werden. Mit der Unterzeichnung dieses Formulars verpflichtet sich der Verantwortliche, das Projekt ordnungsgemäß abzurechnen und Belege gemäß den gesetzlichen Fristen aufzubewahren.
- Jetzt kann das Projekt vor Ort durchgeführt werden.
- Nach Abschluss der Arbeiten erstellt der verantwortliche Träger einen ausführlichen Projektbericht sowie eine genaue Abrechnung und schickt diese, zusammen mit aktuellem Bildmaterial, an die Franziskaner Mission.
- Nach gründlicher Prüfung und dem Gutheißen dieser Unterlagen durch die zuständige FM-Geschäftsstelle. Erst dann kann ein neuer Projektantrag eingereicht werden.
- Einzelspender beziehungsweise Partnergruppen werden über die Projekte durch Infobriefe, unsere Zeitschrift, den jährlichen Projektkalender und die FM-Internetseite regelmäßig informiert. Diese Informationen schaffen nicht nur eine Transparenz und authentische Verlässlichkeit im FM-Spendenwesen, sondern sind immer wieder auch eine Inspiration und Ermutigung für unsere Unterstützerkreise
in Deutschland.
Perspektiven geben
Mit dieser Spendenverwaltung und Projektabwicklung der Franziskaner Mission ist garantiert, dass alle Gelder nach der Intention der Geberinnen und Geber auch in vollem Umfang ankommen, nachhaltig eingesetzt werden und den Armen bessere Zukunftsperspektiven erschließen. Die so geleistete solidarische Hilfe bedeutet auch eine konkrete Umsetzung unseres Mottos „Teilen – geben und nehmen“.
Heute kommen auch verstärkt Menschen aus den Projekten zu uns, um den Segen dieser Arbeit zu bestätigen, authentisch zu berichten, persönlich „Danke“ zu sagen sowie durch ihr Lebensbeispiel und Engagement unserer deutschen Ortskirche Mut zu machen. Wir möchten uns diesem Dank von ganzem Herzen anschließen und hoffen auch weiterhin, dass Sie unsere Projekte zum Wohl der Armen mittragen.
Dieser Beitrag stammt aus unserer Zeitschrift Franziskaner Mission, Ausgabe 2/2017, „Teilen – Gebe und nehmen„